Samstag, 29. Januar 2011

Séraphine


Preis : EUR 14,99
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Putzen und Malen .

Séraphine Louis, auch Séraphine de Senlis genannt, geboren 1864, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der naiven Kunst in Frankreich."Seraphine" ist kein Film, der in seinen immerhin 131 Minuten, eine verwickelte oder große Geschichte erzählt, hier gibt es keine plötzlichen Wendungen oder atemlos machende Schicksalsschläge. Selbst wenn der I. WK den ruhigen Fluss des Erzählens kurz durchbricht, sieht man vom Krieg nur das, was Séraphine im Vorbeigehen und aus dem Augenwinkel heraus, davon wahrnimmt.Er zeigt eine Abfolge von eigentlich eher alltäglichen und unspektakulären Momenten des Lebens der autodidaktischen Malerin Séraphine Louis, und ihre schicksalhaften Begegnungen mit dem Kunstmäzen Wilhelm Uhde.Es sind die vielen Kleinigkeiten, die den Film und seine Geschichte kraftvoll und interessant werden lassen. Die guten Darsteller und die schönen Bilder tun das übrige.Zur Handlung:1914, das verschlafene Nest Senlis in Frankreich. Mit sehr wachen Augen und im Kontrast dazu, extrem schwerfälligem, aber dennoch kraftvollem Schlurfe-Gang, macht sich eine Frau mittleren Alters täglich auf den Weg, um ihre paar Sous als Zugehefrau, Wäscherin oder Metzgergehilfin zu verdienen. Aber anstatt sich davon Essen, oder Kohlen für den Winter zu kaufen, oder endlich mal ihre Miete zu bezahlen, investiert Séraphine ihr Geld im Dorfladen hauptsächlich in weißen Firnis. Sie braucht ihn für ihre selbstgemixten Farben, denn eigentlich lebt sie, um zu malen. In aller Heimlichkeit. In der Natur lässt sie sich inspirieren und trösten. Hier kann die einsame Frau aufatmen, die von anderen eher verspottetet und ausgeschlossen lebt. Tags sucht und klaut sie sich heimlich so Sachen wie Tierblut, Kerzenöl oder Teeblätter zusammen, um nachts in ihrer schlichten Kammer daraus ihre Farben anzurühren. Sie mischt sie mit Pigmenten aus Wurzeln, Beeren und Dreck und singt dazu laut lateinische Kirchenlieder. Dann beginnt sie zu malen..... Séraphine nimmt ihre Welt absolut über die Sinne wahr und so malt sie auch: Sinnlich, selbstvergessen und absolut selbstverständlich. Mal mit dem Pinsel, oft mit den Fingern. In diesem Moment steht sie über ihrem elenden Leben. Ihre wahre Inspiration ist ihr Schutzengel, oder war es die Mutter Gottes? Jedenfalls wird ihr "befohlen" zu malen.... und ihr Wahlspruch lautet: "Wer der Berufung folgt, wird Gott im Topf finden." Und es stimmt auch, sie muss sich eigentlich wenig um ihr leibliches Wohl kümmern. Oft findet sie sich morgens auf dem Fußboden liegend wieder, vor ihrem fertigen Bild erwachend.Der "Boche" Wilhelm Uhde, ein deutscher Kunstsammler, zieht für eine gewisse Zeit hierher nach Senlis, um in Ruhe zu schreiben. Durch Zufall entdeckt Uhde bei benachbarten Kunstliebhabern ein Gemälde, welches die anderen wegen seiner primtiven Machart belächeln, ihm aber sofort ins Auge sticht, mehr noch, es bezaubert ihn. Als er erfährt, dass das Bild von seiner verschroben-ruppigen Zugehefrau Séraphine stammt, ist er verblüfft und lässt die zurückgezogen und in Armut lebende Frau fortan nicht mehr in Ruhe putzen. Sie hat mit ihren Bildern seinen untrüglichen Kunstinstinkt geweckt, welcher ihn schon Picasso und Rousseau entdecken ließen, bevor diese berühmt wurden und er treibt die verschlossene und misstrauische Frau an, an sich zu glauben, stetig zu malen und sich weiter zu verbessern. Als die Weltkriegsfront mit den Deutschen sich dem Ort nähert muss Uhde ihn verlassen und Séraphine wieder ihrem Schicksal überlassen.....Ein leicht bitterer Unterton wohnt dem Film inne, der genauso schleppend beginnt, wie der eigentümliche, schlurfende Gang, den Yolande Moreau ihrer Séraphine verpasst hat. Er bleibt auch weiterhin still, poetisch und unpathetisch. Der Zuschauer wird sich aber mehr und mehr an das etwas träge Erzähltempo gewöhnen, denn die Bilder sind auf das Tempo Séraphines angepasst und das wirkte auf mich im Verlauf mehr und mehr stimmig und ließ ihn mir trotzdem niemals lang, oder gar langweilig erscheinen.Yolande Moreau sah ich zuletzt im genialen Louise Hires a Contract Killer. Nun zeigt sie abermals, dass sie sehr eindrücklich und zart in ihrer Wuchtigkeit spielen kann. Und der Hammer: Sie gleicht der Künstlerin, die sie hier verkörpert, fast aufs Haar!Ulrich Tukur (Das weiße Band ) als Wilhelm Uhde spricht wohl akzentfrei französisch und gibt den sensiblen, introvertierten & ernsten Gegenpart sehr überzeugend. Er ist ihr Entdecker, wird ihr Mentor, Freund und Händler.Der Film scheut sich erfreulicherweise, irgendetwas an seinen Figuren zu erklären und setzt auch sonst bei der Inszenierung auf wenig Effekte. Auch die Homosexualität Wilhelm Uhdes wird, glaub ich, höchstens einmal zart angedeutet, erst recht nie ausgesprochen. Das weiß ich zwar wirklich sehr zu schätzen, es führt aber leider auch dazu, dass das komplizierte psychologische Seelenleben Séraphines ebenfalls nur vage angedeutet bleibt, was ich, gerade gegen Ende des Filmes, etwas schade finde. Manche Einstellungen kommen einem bisweilen bei soviel Zurückhaltung etwas lang vor, wirken jedoch dadurch gleichzeitig extrem ungekünstelt!Die Filmmusik ist wunderschön bleibt aber sehr zurückgenommen, oft ist der Film einfach still und vertraut ganz den Bildern.Die ziemlich statische Kamera bleibt ebenfalls stets distanziert und agiert als eine Art stiller Beobachter. Einzig wenn sie die Künstlerin bei der Arbeit zeigt, geht sie ins Detail und wird intim: Die Beleuchtung taucht Séraphine dann in ein warmes Licht und erlaubt auch dem Zuschauer durch Nahaufnahmen ihr nahe zu sein. Die Kamerabilder sind mit ihren ansonsten ganz kühlen Farben ein Genuss. Ich würde sie authentisch nennen, nicht nur was sie an zeittypischen Details von Mode und Mobiliar einfangen, sondern auch in deren Darstellung in ihrer Alltäglichkeit, mit ihren Gebrauchsspuren und in ihrer Schlichtheit. Die Kargheit eines Schlafzimmers, in diesem kleinen französischen Ort, mit den gelblichen Laken.... viele kleine Dinge werden im jeweiligen Ausschnitt festgehalten. Kleine Augenblicke z.B. wenn die Vermieter Séraphines, beim dürftigen Abendessen im dunklen schmucklosen Raum, dem unwirklich erscheinenden Gesang der musegeküssten Obermieterin lauschen. Auch wenn bisweilen wenig gesprochen wird, wird dennoch viel erzählt.Der Blick der Kamera fängt auch immer wieder für den Zuschauer kleine unscheinbare Details aus der Natur ein, welche die Künstlerin für ihre ausschließlich floralen Motive inspirieren, oder in ihr den Wunsch nach einer neuen Farbnuance wecken.Fazit: Einfach & wunderschön!Einfach wunderschön, sind übrigens auch wirklich die Gemälde von Séraphine Louis.Regie - Martin ProvostFrankreich 2009Seraphine - Yolande MoreauWilhelm Uhde - Ulrich TukurAnne-Marie Uhde - Anne BennentDeutsche Fassung :SéraphineNun halte ich die deutsche DVD in Händen.Hmpf.Ich hab mich auf das "Behind the Szenes" gefreut. Nun, es bietet einen Blick hinter die Kulissen, ist nett anzusehen bietet aber NULL Infos, nur (schöne) Bilder mit (schöner) musikalischer Untermalung und ansonsten Schweigen. DAUERT GERADE MAL 8 MINUTEN. Das ist die einzige Ausstattung, außer dem deutschen und französischem Trailer. Ansonsten gib es lediglich eine Trailershow mit x-beliebigen Filmen. Pf! Das ist echt zu mager für den gesalzenen Preis!Enttäuschend ist aber vor allem die Menüführung: Man kann nur durch Vorabwahl zwischen den Sprachen (deutsch und französisch) wählen. Während des Filmes kann man NICHT die Sprachen switchen!! Und schlimm: Entscheidet man sich für französisch, bekommt man deutsche ZWANGSUNTERTITELUNG. Ansonsten gibt es keine Untertitelauswahl. Das ist ärgerlich und traurig.Aber der Film ist soo traumhaft, da ist es mir fast schon wieder egal. :-D
Seraphine Louis de Senlis - eine fast vergessene Malerin .

Seraphine ist eine nicht mehr junge Zugehfrau, die Anfang des letzten Jahrhunderts in einer provinziellen nordfranzösischen Stadt lebt. Sie sucht und stielt sich die Zutaten für ihre Farben zusammen, nimmt ihren spärlichen Lohn lieber für Leinwand statt für die Miete und verfolgt damit ihre eigentlich Obsession: die naive Malerei.Per Zufall sieht der deutsche Kunsthändler Wilhelm Uhde, der z.B. auch Picasso entdeckt hat und bei dem Seraphine putzt, einige ihrer Gemälde und ist fasziniert. Er bekniet sie, mit dem Malen weiter zu machen.Doch der 1. Weltkrieg bricht schon bald aus und Uhde flieht überstürzt. Seraphine gerät über lange Jahre in Vergessenheit. Erst Ende der 20iger erinnert sich Uhde wieder an sie und macht sich auf die Suche nach ihr. Seraphine hat in all den Jahren ihre Kunst zu einer eigenen Perfektion gebracht, darüber aber zunehmend ihren Verstand verloren....Yolande Moreau hat mich in dieser Rolle als Seraphine einfach sprachlos gemacht. Hatte sie bisher nur den der Nebenrolle als Madame Wallace in "Die fabelhafte Welt der Amelie" wahrgenommen. Was sie hier abliefert ist einfach als genial zu bezeichnen.Der Film selbst ist ein kleines Kunstwerk für sich. Er lässt sich wohltuend viel Zeit, um die Gestalt der Seraphine zu durchleuchten. Lange Einstellungen auf ihr Gesicht gehören mit dazu. Ungewöhnlich auch, dass er über längere Strecken ohne Filmmusik auskommt. Die schleicht sich erst nach und nach ein und nimmt sich aber immer wieder zurück. Der Film setzt den Fokus auf die Macht des Bildes. Und davon gibt es reichlich. Die Gestalt des Wilhelm Uhde bleibt dabei in einer Nebenrolle und wird nicht tiefergehend durchleuchtet, vieles bleibt nur in der Andeutung, so auch seine Homosexualität.Das Werk wurde mit Preisen überschüttet. Zu Recht, wie ich meine.
Was für eine Darstellerin .

"Seraphine" zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben der naiven Malerin Seraphine Louis, die in der Picardie als Zugehfrau ein sehr bescheidenes Leben führt.Ihr Zugang zur Kunst ist nicht intellektueller, sondern sinnlicher Natur.Ihre Entdeckung durch den deutschen Kunsthändler Wilhelm Uhde, seine Bemühungen, Ihr Talent und den Verkauf ihrer Werke zu fördern, die - unterbrochen durch die Wirrnisse des 1. Weltkriegs - sich über beinahe drei Jahrzehnte erstrecken, sind Gegenstand dieses Films.Ulrich Tukur spielt den Kunstkenner Uhde souverän und mit enormer Glaubwürdigkeit, Anne Bennent in der Rolle der Schwester Uhdes gilt es ebenfalls zu loben. Man spürt die große Affinität die Tukur zu Charakterdarstellungen des ersten Drittels des 20. Jahrhundert hat.Die eigentliche Sensation des Films ist aber die belgische Schauspielerin Yolande Moreau, die Seraphine mit Inbrunst, Würde und einem für diese Rolle unabdingbaren gewissen Mut zur Hässlichkeit verkörpert.1912: Wilhelm Uhde ist des Pariser Kunstbetriebs überdrüssig. Auf einem Anwesen im verschlafenen Senlis mietet er eine Etage und gleich eine Putzfrau dazu, um auf unbestimmte Zeit zu bleiben. Er zieht sich zurück und duldet nur gelegentliche Besuche seiner Schwester Ann-Marie.Seraphine ist gewohnt, ihre Arbeit schweigend zu verrichten und herumkommandiert zu werden. Sie lebt ganz für sich und nur für die kurze Zeit in ihrer Kammer, wenn sie aus allen möglichen Naturmaterialien ihre Farben mischt und ihre Pflanzengemälde malt.Der Kunsthändler entdeckt eines Tages bei seiner Vermieterin eine Holztafel mit einem Bild Seraphines. Die selbsternannten Experten der Stadt machen sich gerade über dieses Bild lustig, doch Uhde erkennt gleich das Potential Seraphines.Er beginnt die seltsame und eigenwillige Frau - die stets anschreiben lässt um ihren kargen Lohn gleich wieder für Malutensilien ausgeben zu können - mit anderen Augen zu sehen und ihr Tipps zu geben. Seraphine öffnet sich allmählich, doch dann muss Uhde Hals über Kopf aus Frankreich fliehen.Nach dem 1. Weltkrieg ist nichts mehr wie es vorher war.Doch Uhde hat Seraphine nicht vergessen. Er trifft sie erneut und macht sie einem immer größer werdenden Publikum bekannt. Ihre Bilder, stets auf großen Leinwänden gemalt, entstehen wie in Trance. Sie malt mit allen Sinnen, schwelgt in Farben und Formen und erzählt mit ihren Gemälden immer neue Geschichten.Doch allmählich gleitet sie in einen Zustand des Wahnsinns...Dieser Film ist ein Bilderfest und zugleich ein hochsensibles Künstlerporträt.Sehr ruhig und doch gewaltig zeigt er, wie sich die Welt Seraphines durch ihren Förderer erweitert und zuletzt wieder beschränkt.Der Film ist stimmig in allen Details wie Mode, Interieurs und Landschaft, aber es sind vor allem die Szenen, die Seraphine malend zeigen: Im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Element, Raum und Zeit um sich herum vergessend, prägen sich dem Zuschauer diese Bilder ganz besonders ein."Seraphine" ist ein sehr sehenswerter Film.(Diese Rezension bezieht sich auf den Kinofilm, zu eventuellen Extras dieser DVD-Edition kann ich darum keine Angaben machen)
Das Göttliche der Natur durch die Augen von Séraphine .

Martin Provost schuf 2008 nach dem Drehbuch von Marc Abdelnour eine vor allem durch die grandiose Darstellung der 55-jährigen Yolande Moreau bemerkenswerte filmische Biografie über die "moderne primitive" Malerin Séraphine Louis (1864-1942) aus dem kleinen französischen Provinzort Senlis.Séraphine wirkte immer schon ein wenig seltsam. Nonnen kümmerten sich um sie. Schließlich konnte sie eine Stelle als Putzfrau in einem Landhaus bei Senlis (Oise) erhalten. Dort entwickelt sie ihre Leidenschaft für das Göttliche in der Natur und gerät geradezu in den Zwang, die von ihr gesehene Schönheit zu malen.Natürlich kann sie sich keine teuren Leinwände und Farben leisten, so entwickelt sie selbst Verfahren, Farben besonderer Schönheit und Leuchtkraft aus natürlichen Zugaben zu gewinnen. Der schöpferische Akt erfolgt bei ihr in rauschhafter Verzückung, beim Malen singt sie religiöse Lieder und fühlt sich im Kontakt mit den Engeln. Immer wieder zieht sie es in die Natur, wo sie auf ihren Lieblingsbaum klettert, den Blick den Engeln zuwendet und die Düfte aufnimmt, die der Wind ihr zuträgt.Zufällig mietet sich 1912 in dem Landhaus der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur, 51) ein, der in Paris bereits Werke von z.B. Picasso und Braque gekauft hatte. Er entdeckt durch Zufall ein kleines Gemälde von Séraphine und erkennt sofort ihr Talent. Er kauft ihr alle Bilder ab. Doch die politischen Verhältnisse zwingen den Kunstkenner mit der falschen Nationalität, der falschen Religion und der falschen Ausrichtung bald zur hektischen Abreise.Erst Jahre später kehrte Uhde mit seiner Schwester und seinem Geliebten und Schützling Helmut Kolle, der an Endokarditis litt, nach Frankreich zurück.Er ist überrascht, in einer kleinen Ausstellung Bilder Séraphines vorzufinden. Er sucht sie auf, fördert sie entschlossen und verkauft ihre Bilder. Doch durch die Folgen der 1929er Weltwirtschaftskrise kann Uhde sie nicht weiter unterstützen, die geplante Ausstellung in Paris findet nicht statt. Séraphine verliert die Kontrolle, verschenkt ihre Besitztümer. 1932 wird sie in die Nervenheilanstalt von Clermont-sur-l'Oise eingewiesen, wo sie die letzten 10 Jahre ihres Lebens verbrachte.Die später großflächigen Bilder Séraphines, rhythmische Pflanzen-Kompositionen, die zunehmend von den natürlichen Vorlagen abstrahierten und sich von zunächst flächigen Strukturen in haltlose Tiefen erweiterten, üben auf den Betrachter eine mystisch-magische Sogwirkung aus. Immer wieder werden die Werke Séraphines in subtiler Weise gezeigt und vertieft, ohne dass man das Gefühl hätte, dass dadurch das Geschehen unterbrochen würde.Dem gegenüber steht in dem Film die ungeheure Intensität, die Yolande Moreau in schöpferischen Momenten zeigt, aber auch die Stärke, Lebensfreude und Vergnügtheit und die religiöse Verklärtheit bis zur Trance, die die Künstlerin auszeichneten.Provost lag offensichtlich daran, den Zuschauer auf die erfüllte Langsamkeit der Malerin herunter zu ziehen, ihn in die Ruhe und Gelassenheit zu versetzen, aus der die Künstlerin ihre Kraft und Inspiration zog. Darauf muss man sich einlassen können - wenn das gelingt, erfährt man allerdings als Belohnung ein deutliches Zurechtrücken auch der eigenen Relationen."Wenn man malt, liebt man auf andere Weise" erklärt Séraphine einer Fotografin ihr auf eine Jugendbeziehung begrenztes Liebesleben. Die Aufnahme, die Séraphine - den Blick zu den Engeln gerichtet - neben einem ihrer Gemälde zeigt, findet man in der Wikipedia. In der letzten Einstellung des Films zeigt uns Provost, wie sich Séraphine unter einem einsamen Baum in der Nähe der Nervenklinik niederlässt - ein versöhnliches Ende.Im Original 125 Minuten, Format 1,85:1 auf 35 mm Film, DTS/DD (Quelle: IMDB)film-jury 5* A0482 7.2.2011e 11A Genre: Biographie | Drama
Séraphine und die Engel .

Ein leiser Film über eine autodidaktische Malerin, die ihre Impulse von ihrer tiefen Religiosität (sie hört Engelsstimmen!)und aus der Natur bekommt, von wo sie ihre Farben nimmt. Der Gegensatz zu ihrem Alltag, in dem sie als Putzfrau arbeitet, bildet einen künstlerischen Rahmen. Historisch eingebettet in die Zeit vor und nach dem 1. Weltkrieg, mit kleinen Seitenhieben auf das deutsch-französische Verhältnis. Yolande Moreau gibt dieser Figur ihre unnachahmliche Gestalt. Sie schaut mit naiv mürrischem Blick in die Welt, tapst durch die Landschaft und verändert sich auch äußerlich von einer brav-biederen Zugehfrau zu einer vorübergehend wohlhabenden Künstlerin. Dabei lässt die Kamera sie fast nie aus der Linse. Manche Szenen verschwinden optisch in undurchsichtigem Schwarz, was hier allerdings zur Verstärkung der Atmosphäre verwendet wird. Und dann kommt am Ende eine überraschende Wende, die auch akustisch zulegt. Aber eigentlich ist es nur eine von mehreren Optionen, wenn man den religiösen Wahn von Séraphine in letzter Konsequenz zu Ende denkt. Dieser Film hebt sich inhaltlich und stilistisch wohltuend vom Mainstream ab.
Zwischen Genie und Wahnsinn - einfühlsames Portrait einer außergewöhnlichen Künstlerin .

Mit diesem Film setzt der Regisseur Martin Provost Séraphine Louis, der bedeutendsten französischen Malerin Naiver Kunst ein Denkmal. Grundlage für den Film ist die gleichnamige Romanbiographie der Psychoanalytikerin Francoise Cloarec. Am 2. September 1864 in Arsy (Oise) geboren, wuchs sie als Tochter einer Bäuerin und eines Uhrmachers in einfachen Verhältnissen auf dem Lande auf und starb 78 Jahre später dem Wahn anheim gefallen in den Gemäuern einer Psychiatrischen Anstalt. Doch nun zum Film und ihrer Entdeckung:Aus der Weltstadt Paris zieht der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) 1912 in das französische Städtchen Senlis in der Picardie, um sich vom Großstadtlärm zu erholen. Doch ausgerechnet in der Provinz entdeckt der Mann, der als einer der Ersten, Werke von Picasso sammelte, ein großes Talent. Zufällig sieht er Bilder, die seine unscheinbare Putzfrau Séraphine (Yolande Moreau) gemalt hat und beginnt die von ihren Mitmenschen belächelte Einzelgängerin zu fördern. Mit 13 Jahren wird sie Dienstmädchen in Paris, mit 18 Jahren wird sie von Nonnen in ein Kloster aufgenommen als Mädchen für alles, wo sie 20 Jahre bleibt.Nach ersten Erfolgen bei Ausstellungen, die ihr Mäzen für sie organisiert hat, kommt sie zu ein wenig Reichtum und gibt das Geld in einer Art Manie mit vollen Händen aus. Ihre Bilder entstehen in einer Art Trance nach Aufforderung durch ihren Schutzengel, der ihr Anweisungen ins Ohr flüstert. Durch den unverhofften Ruhm kapselt sie sich immer mehr von ihrer Außenwelt ab und verliert den Verstand. 1932 wird sie in die Nervenheilanstalt von Clermont-sur-l'Oise eingeliefert, wo sie zehn Jahre später verstirbt. Einen Pinsel hat sie nie wieder in die Hand genommen.Im Zentrum dieses kunstvollen Films steht die Gefühlswelt dieser seelenvollen Autodidaktin. Ihr Erleben der Natur, der Blumen, der Malerei, der liebevollen Zubereitung von Farben und Leinwänden. Aber auch ihre Schrulligkeit, die Wahnvorstellungen und Besessenheit. Lieber hungerte sie als auf Pinsel und Farben zu verzichten. Yolande Moreau spielt die Malerin mit den ausgebleichten Haarsträhnen, dem blassen Gesicht und fanatischen Blick mit dem Mut zur Hässlichkeit einfach großartig. Ulrich Tukur versteht es, ganz hinter Moreau zurückzutreten und ihr das Scheinwerferlicht zu überlassen. Stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen unterstreichen die ländliche Atmosphäre, in die das Künstlerportrait gebettet ist. Historische Fakten, wie der Einbruch des ersten Weltkrieges werden nur am Rande erwähnt.Auch zeigt dieser Film auf einfühlsame Weise, daß eine außerordentliche Kreativität mit einer neuen/anderen Sicht auf die Dinge manchmal erst möglich ist, wenn der Geist "ver rückt" ist. Schade, daß ihre besondere Begabung in der psychiatrischen Klinik nicht erkannt, geschweige denn gefördert worden ist. Mit behutsamer Unterstützung und Verständnis für ihr Anderssein hätte sie der Nachwelt möglicherweise noch viele farbenprächtige Blumenbilder hinterlassen können.Im Mittelpunkt des Films steht eine kranke Seele und eine geniale Malerin, die erst nach ihrem Tod so richtig gewürdigt wurde und die Naive Malerei in Frankreich maßgeblich beeinflusst hat. Das besondere an ihrer Kunst sind die kräftigen Farben, die sie selbst zusammen mischte, und die ungewöhnliche Darstellung der floralen Motive. Sollten Sie Lust bekommen habe, Originalbilder der Künstlerin anzuschaun, so gelingt dies in Bönnigheim. Denn die Privatsammlung Charlotte Zanders im Schloss Bönnigheim ist die größte Sammlung von Séraphines Bildern in einer beeindruckenden Sammlung Naiver Kunst.
Bewegendes Portrait .

Das außergewöhnliche Portrait der Künstlerin Seraphine Louis aus Senlis setzt der berühmten Vertreterin der naiven Kunst ein würdiges Denkmal. Ganz behutsam nähert sich die Kamera der geheimnisvollen Frau, die nachts malt und tagsüber putzt, gewährt einen Einblick in ihr Leben und bleibt bei der Betrachtung doch immer angenehm zurückhaltend und respektvoll. Entdeckt wurde Seraphines Talent von dem Kunstkenner Ulrich Tukur, der im Jahre 1912 nach Senlis gekommen war, um sich von dem anstrengenden Leben in Paris zu erholen und kurz zuvor beginnt die filmische Handlung die Künstlerin und wenig später auch ihren Mäzen zu begleiten. Yolande Moreau spielt die schwierige Putzfrau mit dem komplizierten Innenleben und ihrer Leidenschaft für Natur und Kunst nicht nur, sie scheint vollkommen mit ihrer Figur zu verschmelzen und versetzt den Zuschauer in Staunen. Sogar Ulrich Tukur, der ebenfalls einen Charakter mit allen Ecken und Kanten mimen darf, wirkt neben ihr manchmal etwas blass, was aber der Ambivalenz des Ulrich Uhde einen glaubwürdigen Zug verleiht. Eingebettet in wundervolle Landschaftsbildern mit lichtem Grün und blauem Himmel, die durch kühl gehaltene Farben der Dorfansichten abgewechselt werden, erzählt der Film eine Geschichte, die trotz ihrer Langsamkeit nicht langweilig wird.Lange muss der Zuschauer warten, bis er Seraphine dabei zusehen darf, wie sie die selbstgemischten Farben auf die Leinwand bringt und ihr farbiges Meisterwerk mit einem Lied auf den Lippen liebevoll gestaltet. Doch diese Geduld lohnt sich. Zunächst kann man Seraphine als Arbeiterin von niedrigem Rang beobachten. Sie arbeitet als Zugehfrau und schrubbt die Böden als ihr mitgeteilt wird, dass sie nun die untere Wohnung eines Hauses künftig auch betreuen soll, da ein neuer Mieter erwartet wird. Sie wäscht die weißen Leintücher der feinen Leute im Fluss und sammelt eifrig ihren kargen Lohn ein. Außerdem arbeitet sie beim Metzger, wobei sie heimlich ein kleines Fläschchen Tierblut für sich abfüllt. Die wenigen Münzen legt sie beim hiesigen Händler an, bei dem sie weißen Firnis erwirbt. Nach getaner Arbeit besteigt sie ohne weiteres einen Baum, um sich vom Wind streicheln und von den letzten Sonnenstrahlen bescheinen zu lassen, bevor sie sich nach Hause schleicht, wo die Vermieterin ihre säumige Mieterin anmahnt. Ulrich Uhde dagegen ist ein angesehener Mieter in seinem neuen Zuhause, der neugierig von den Nachbarn beobachtet wird, doch er zeigt sich extrem zurückhaltend und menschenscheu. Als er am Tisch seiner Vermieterin sitzt, scheint er den Gesprächen kaum folgen zu wollen. Doch seine Abwesenheit wird durch die Entdeckung eines kleinen Bildes in der Ecke des Zimmers unterbrochen. Verblüfft nimmt er zur Kenntnis, dass das sinnliche, farbintensive Portrait von reifen Äpfeln von seiner wortkargen, verschrobenen Putzfrau Seraphine stammt, die es ihrer Vermieterin überlassen hatte, die es aber kaum zu schätzen weiß. Er lässt sich von Seraphine weitere Werke zeigen und ist begeistert. Seraphine ist am Anfang misstrauisch, aber dann beginnt sie sich allmählich zu öffnen und ihr eigenes reges Interesse an dem deutschen Herrn mit der schönen Handschrift zu vertiefen. Doch dann kommt der erste Weltkrieg und Uhde muss über Nacht aus Frankreich fliehen. Jahre später kehrt er zurück und hört von einer Gemäldeausstellung in Senlis. Tatsächlich sind auch Werke seiner ehemaligen Zugehfrau dabei. Uhde ist vom Anblick der ausdrucksstarken Kunstwerke fasziniert und fest entschlossen, Seraphine als Malerin stark zu fördern. Leider bemerkt er nicht, dass sich der seelische Gesundheitszustand der sensiblen Frau verschlechtert hat, auch wenn es ihr gelungen ist, ihren Kunststil zu verfeinern. Mit der plötzlichen Aufmerksamkeit und dem unerwarteten Geldregen völlig überfordert, steigert Seraphine sich in die fixe Idee einer heiligen Mission hinein, die über ihren Verstand geht. Wird es trotzdem noch zur Ausstellung ihrer Bilder in Paris kommen? Oder wird die Krankheit ihren Geist besiegen, bevor sie den Ruhm und die öffentliche Anerkennung ihres Werkes genießen kann?Der Mythos des verkannten Genies, welches sich aus Frust in den Wahnsinn flüchtet, wurde bereits im Falle Vincent Van Goghs entzaubert. Auch im Falle Seraphines, ist es wohl eher eine viel zu lange unbehandelte Krankheit, die schließlich zur Zerrüttung ihres Geistes führt, als die fehlende Anerkennung ihres künstlerischen Werkes. Uhde ist Kunstkenner, kein Menschenkenner und es kommen einige erschwerende Faktoren hinzu, die es ihm unmöglich machen, seiner verehrten Seraphine wirklich nahe zu kommen. So behält die Künstlerin ihre Geheimnisse, die sie wie einen Kokon einhüllen. Selbst die Kamera, die am Anfang noch in den Intimbereich ihres Zimmers vordringt, bleibt gegen Ende eher bei den Außenstehenden, die darauf warten, dass Seraphine aus ihrem Zimmer heraus kommt, wo sie sich seit Tagen eingeschlossen hat. Besonders eindrucksvoll danach die Szene als der schwere Körper der Malerin fast schwerelos mit weißem Schleier durch die Gassen geht. Ihr Blick fern und fast schon durchsichtig, wirkt für einen Moment lang entrückt, wie die Heilige, die sie so verehrt. Doch die schweren Bündel, die sie recht und links trägt, geben ihr Erdenschwere. Wie in einer Prozession folgen ihr einige Nachbarinnen, bekümmert, fassungslos und etwas ängstlich. Am Ende einer steilen Treppe erwartet Seraphine dann auch kein göttliches Licht, sondern die Angestellten des Sanatoriums, die sie mit dem Krankenwagen abholen.Etwas irritierend ist die Farbgebung des Films. Die strahlenden, satten Farben, die in Seraphines Bildern überwiegen, sucht man in den grünen Landschaften mit dem blauen Himmel mit den weißen Wolken vergebens. Kein Baum trägt Frucht. Keine Blüte erweckt das Interesse des Betrachters. Ob damit das Visionäre in den Werken der Künstlerin betont werden sollte? Leider gibt auch das Extra Behind the scenes darauf keine Antwort, welches überhaupt keinen Text enthält, nur Bilder, Farbe und Musik.
Ehrung einer Malerin .

Ihren Namen sucht man sogar noch in neueren Ausgaben im "La Larousse des grands peintres" des Pariser Verlags "Librairie Larousse", in dem alle großen Maler Frankreichs verzeichnet sind, vergebens. Und doch gehört Séraphine Louis zu den großen Künstlerinnen ihrer Nation, ihr Werk wird über Bildbände und Internetreproduktionen ihrer Bilder immer mehr Menschen bekannt, die Preise für ihre Bilder steigen im Kunsthandel rasch an und große Galerien stellen ihre Bilder in ihre Sammlungen ein.Im Film gelang ein ungewöhnlich einfühlsames und sensibles Porträt der Künstlerin und der Film wurde dafür gleich in sieben Kategorien mit dem "César", dem begehrten Preis der französischen Filmkritik, ausgezeichnet. Die Handlung des Films hält sich genau an den Lebenslauf der Malerin und ist schnell erzählt. Die ungewöhnliche Begabung der Putzfrau Séraphine Louis wird von ihrem Arbeitgeber, dem in Frankreich lebenden deutschen Kunsthändler Uhde, im Film gespielt von Ulrich Tukur, entdeckt und er fördert sie. Ihr Können ist allerdings auch anderen aufgefallen. Séraphine Louis ist eine reine Seele, der aufkommende Chauvinismus und die Kriegsbegeisterung des I. Weltkrieg gehen an ihr vorbei. Bei ihr machen sich immer mehr die Anzeichen einer geistigen Erkrankung bemerkbar und sie verbringt schließlich ihre letzten Lebensjahre in einer psychiatrischen Klinik bis zu ihrem Tod 1942. Der nach Ausstellungen ihrer Bilder in den 30er Jahren beginnende Ruhm der Künstlerin wird von ihr nicht mehr wahrgenommen, sie lebt schon in einer anderen Welt.Der Regisseur hatte die Wirkung der Bilder von Séraphine Louis in seinen Film einbezogen. In Séraphine Louis Bildern werden florale Formen wie Blätter, Zweige, Blüten und Früchte in traumhaften Bildern von unirdischer Schönheit, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen, zu baum- und bukettartigen Gebilden vereinigt. In die Natur, in die Pflanzenwelt fühlt sie sich ein, alle Wesen der Welt sind für sie beseelt. Oft kommt in ihren Bildern ein magisches Licht aus dem Bildhintergrund und entrückt den Bildgegenstand in eine andere geheimnisvolle Welt. Vieles in ihren Bildern ist nicht rational erklärbar und wird für immer das Geheimnis der Künstlerin bleiben. Den Betrachtern der Bilder wird schnell klar, dass das Werk der Künstlerin kaum in den beiden Schubfächern "Naive Malerei" und "Malerei von Geisteskranken" einsortiert werden kann. Ihre von ihr in Visionen geschauten, danach von ihrer Intuition gestalteten, mit sicherer Hand und Beherrschung der Farben geschaffenen Bilder sind nicht mit den Begriffen "geisteskrank" und "naiv" erklärbar, die weit verbreitete Übersetzung vom französischen "peintres naif" ins Deutsche mit "Naive Maler" ist ohnehin schief. "Naif" ist im Französischen meist "unbefangen" und "natürlich", im Deutschen ist "naiv" immer "einfältig" und "dumm".Großen Anteil am Erfolg des Films hatte die schauspielerische Leistung von Yolande Moreau. Sie konnte faszinierend die Obsessionen und Visionen der Séraphine Louis verkörpern. Der Kameramann Laurent Brunet fühlte sich in ruhiger Kameraführung in die Bildwelt der Malerin ein und Regisseur Martin Provost verzichtete auf die übliche Hintergrundmusik, er verstärkte so die Wirkung der Bilder der Malerin und der Bildführung durch die Kamera.Dem Betrachter der Bilder der Séraphine Louis, im Spielfilm, im Internet oder in einer Galerie, werden sie fest im Gedächtnis bleiben, die aus einem unerschütterlichen Glauben an das Schöne und eine andere höhere Welt heraus entstandenen Bilder, gemalt von einer einfachen Frau aus dem Volke. Ebenso in Erinnerung bleibt das Schlussbild des Films. Die kranke Séraphine darf ihr Zimmer verlassen und entdeckt auf einer Wiese im Park der Klinik einen einzeln stehenden großen Baum. Mit den Augen eines Kindes erschaut sie das Wunder eines schönen großen Baums.
Über das Sehen der Welt. .

In der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg lebt und arbeitet der deutsche Bilderkenner und Autor Wilhelm Uhde im französischen Senlis. Er entdeckt, dass seine Zugehtfrau Seraphine Louis Bilder malt und dabei ein bemerkenswertes Talent besitzt. Er bestärkt die introvertierte Künstlerin ihre Kunst weiter zu entwickeln. Die politischen Ereignisse zwingen Uhde dazu, Frankreich zu verlassen.Erst dreizehn Jahre später kehrt er mit seiner Schwester Anne Marie zurück. Noch immer arbeitet Seraphine unter ärmlichen Verhältnissen für ihren Lebensunterhalt und widmet sich in ihrer Freizeit der Malerei. Uhde fördert die Künstlerin und organisiert eine Verissage in Paris. Die Weltwirtschaftskrise verhindert das Projekt schlussendlich.Als ein Opfer der Geschichte präsentiert der Regisseur die Protagonistin. Wortkarg, eindimensional und von ihrer Umwelt verspottet lebt die Künstlerin in einem phantastischen Königreich, in das nur wenige Auserwählte zu ihren Lebzeiten Zugang finden. Diese zweite Metawelt scheint die Figur für alles irdische Leid zu entschädigen und es wert zu sein, alles Materielle dafür zu opfern. Gute Szenenbilder mit viel Sinn für Details geben der Kameraführung Raum, die Figuren zu verlassen und immer wieder neue Perspektiven von Räumen, Landschaften und ganz besonders zu Pflanzen zu finden. Damit wird das Wirken der Protagonistin geschickt unterstrichen.
Ein kühler und ruhiger Film mit grossartigen Schauspielern .

Der Film lebt vor allem von den wunderbaren schauspielerischen Leistungen Yolande Moreaus und Ulrich Tukurs. Erzählt wird die Geschichte der Malerin Seraphine, die auf Geheiß ihres Schutzengels malt, wenn sie sich nicht gerade ihren Lebensunterhalt und die Ausgaben für Farbe als Zugehfrau verdient.Der Film ist relativ düster und lebt von den kleinen Momenten und Gesten. Er wird nicht jedem Spass machen, dafür ist er zu eigenwillig und zu langsam. Wer ein einfühlsam erzähltes Portrait und eine schwierige Lebensgeschichte zu schätzen weiss, ist hier aber gut aufgehoben. Es gibt darin kaum Action, keinen Humor, kaum Sex, keine Effekte und kein happy End.


Product Details

EAN : 4047179496384
Weight : 1 pounds
Height : 1 inches
Length : 8 inches
Width : 6 inches
Actor : Yolande Moreau
Aspect Ratio : 16:9 - 1.77:1
Audience Rating : Freigegeben ab 6 Jahren
Author : Marc Abdelnour
Binding : DVD
Director : Martin Provost
Format : Dolby
Manufacturer : Indigo
Publisher : Indigo
Region Code : 2
Release Date : 2010-06-18
Running Time : 121
SKU : 55050-054
Studio : Indigo

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