Preis : EUR 13,49
This review is from : Lenin kam nur bis Lüdenscheid
Kommunismus im Kinderladen .
"Lenin kam nur bis Lüdenscheid" ist ein eigenwilliger Film, mit einer ungewöhnlichen Erzählform und einer ebenso eigenständigen Bildgestaltung. Aber damit passt er nur zu gut in die vertraut-befremdliche Lebenswelt, von der er berichtet. Richard David Precht erarbeitet und erzählt in diesem Dokumentarfilm seine eigene Kindheit und teilweise Jugend in einer bergisch-kommunistischen Familie. Dabei werden geschickt u.a. historische und familieneigene Super8-Aufnahmen, Archivgut aus öffentlichen Rundfunkanstalten und zeitgenössische Interviews und Familienaufnahmen miteinander verknüpft. Dadurch schafft es der Film, immer wieder sowohl die speziellen, wie auch die paradigmatischen Aspekte des Precht'schen Familienlebens herauszuarbeiten und so Verwunderung und Wiedererkennung hervorzurufen.Doch nun zur Sache selbst. Precht, Jahrgang 1964, wächst mit seinen drei Geschwistern in Solingen als Kind zweier DKP-Aktivisten auf. Sozialisiert im linken Milieu der 60er/70er Jahre, fährt er zu sozialistsichen Zeltlagern nach Lüdenscheid (dort ist Lenins Gesellschaftsvision bereits real erfahrbar -> daher der Titel des Films), demonstriert gegen den Vietnamkrieg (der seine Eltern auch motivert, seinen dort geborenen Bruder zu adoptieren) und lernt die DDR als das bessere Deutschland kennen. Der Film entgeht dabei der Versuchung, die Kindheit allzu verklärt darzustellen, sondern weist neben den Vorzügen und kleinen Skurilitäten eines solchen Aufwachsens auch auf die Problematik und das - partielle - Scheitern dieser Lebens- und Familienstruktur hin.Seinen Reiz bezieht er daher aus dem dokumentarischen Wert, der ihn sicherlich auch für so manche Geschichts-, Sozialwissenschafts- und Politikstunde im Schulunterricht wertvoll werden lässt, aus der liebevollen und künstlerisch ansprechenden Aufbereitung (wenn auch bisweilen die Passagen im Sendung-mit-der-Maus-Stil etwas überhand nehmen) und aus der Darstellung der Familiengeschichte, die zwar nur am Rande thematisiert wird, aber einen guten Einblick in Beziehungs- und Rollenverhältnisse bietet.Eine klare Empfehlung also für alle, die ihre eigenen Erlebnisse hier zumindest zum Teil wiederfinden können, aber besonders auch für diejenigen von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, die eine ungewöhnliche, aber damals sehr lebendige, politisierte Lebensform kennen lernen möchten.
Kommunismus im Kinderladen .
"Lenin kam nur bis Lüdenscheid" ist ein eigenwilliger Film, mit einer ungewöhnlichen Erzählform und einer ebenso eigenständigen Bildgestaltung. Aber damit passt er nur zu gut in die vertraut-befremdliche Lebenswelt, von der er berichtet. Richard David Precht erarbeitet und erzählt in diesem Dokumentarfilm seine eigene Kindheit und teilweise Jugend in einer bergisch-kommunistischen Familie. Dabei werden geschickt u.a. historische und familieneigene Super8-Aufnahmen, Archivgut aus öffentlichen Rundfunkanstalten und zeitgenössische Interviews und Familienaufnahmen miteinander verknüpft. Dadurch schafft es der Film, immer wieder sowohl die speziellen, wie auch die paradigmatischen Aspekte des Precht'schen Familienlebens herauszuarbeiten und so Verwunderung und Wiedererkennung hervorzurufen.Doch nun zur Sache selbst. Precht, Jahrgang 1964, wächst mit seinen drei Geschwistern in Solingen als Kind zweier DKP-Aktivisten auf. Sozialisiert im linken Milieu der 60er/70er Jahre, fährt er zu sozialistsichen Zeltlagern nach Lüdenscheid (dort ist Lenins Gesellschaftsvision bereits real erfahrbar -> daher der Titel des Films), demonstriert gegen den Vietnamkrieg (der seine Eltern auch motivert, seinen dort geborenen Bruder zu adoptieren) und lernt die DDR als das bessere Deutschland kennen. Der Film entgeht dabei der Versuchung, die Kindheit allzu verklärt darzustellen, sondern weist neben den Vorzügen und kleinen Skurilitäten eines solchen Aufwachsens auch auf die Problematik und das - partielle - Scheitern dieser Lebens- und Familienstruktur hin.Seinen Reiz bezieht er daher aus dem dokumentarischen Wert, der ihn sicherlich auch für so manche Geschichts-, Sozialwissenschafts- und Politikstunde im Schulunterricht wertvoll werden lässt, aus der liebevollen und künstlerisch ansprechenden Aufbereitung (wenn auch bisweilen die Passagen im Sendung-mit-der-Maus-Stil etwas überhand nehmen) und aus der Darstellung der Familiengeschichte, die zwar nur am Rande thematisiert wird, aber einen guten Einblick in Beziehungs- und Rollenverhältnisse bietet.Eine klare Empfehlung also für alle, die ihre eigenen Erlebnisse hier zumindest zum Teil wiederfinden können, aber besonders auch für diejenigen von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, die eine ungewöhnliche, aber damals sehr lebendige, politisierte Lebensform kennen lernen möchten.
Lenin kam nur bis Lüdenscheid Reviews
"Ho-Ho-Ho-Chi-Minh" - eine Frage der Weltanschauung .
Im Stile eines Dokumentarfilmes zeichnet vorliegende Produktion, amBeispiel des Richard David Precht, Jahrgang 1964 (u.a. Autor von "Wer binich - und wenn ja, wie viele?") nach, was in aktuellen Geschichtsbüchernunter Schlagworten wie z.B. APO, DKP, Vietnamkrieg, Friedensbewegung, DDRu.v.a.m. zu finden ist - im Film jedoch viiiiel lebendiger beschrieben /erklärt wird, die Art und Weise des Vortrages erinnert nämlich oftmalstatsächlich an die "Sendung mit der Maus" - wobei, um bei dem Bild zubleiben, die angesprochenen Themen mehr Sach-, denn Lachgeschichten sind!Wenn im Film z.B. die kindliche Meinung zur DDR ("War das besssereDeutschland") zur Sprache kommt, wird nur zum Teil klar, in welcherKeimzelle sozialistischer Wunschvorstellungen, sich diese Kindheit,wohlgemerkt in Westdeutschland, abgespielt hat.Ausschnitte aus bekannten Filmsequenzen, Nachrichtensplitter zu Themen wiedem Vietnamkrieg treffen auf Super8-Aufnahmen aus dem Familienarchiv undMitschnitten diverser Gespräche der inzwischen erwachsenen Geschwisteruntereinander, wie auch Wortmeldungen des Vaters - diese gelungene Mischungaus geschichtlichen Fakten und erlebter (Familien-)Geschichte lassen diesenFilm zu einem Schaufenster der Zeitgeschichte werden - 5 Sterne!
"Ho-Ho-Ho-Chi-Minh" - eine Frage der Weltanschauung .
Im Stile eines Dokumentarfilmes zeichnet vorliegende Produktion, amBeispiel des Richard David Precht, Jahrgang 1964 (u.a. Autor von "Wer binich - und wenn ja, wie viele?") nach, was in aktuellen Geschichtsbüchernunter Schlagworten wie z.B. APO, DKP, Vietnamkrieg, Friedensbewegung, DDRu.v.a.m. zu finden ist - im Film jedoch viiiiel lebendiger beschrieben /erklärt wird, die Art und Weise des Vortrages erinnert nämlich oftmalstatsächlich an die "Sendung mit der Maus" - wobei, um bei dem Bild zubleiben, die angesprochenen Themen mehr Sach-, denn Lachgeschichten sind!Wenn im Film z.B. die kindliche Meinung zur DDR ("War das besssereDeutschland") zur Sprache kommt, wird nur zum Teil klar, in welcherKeimzelle sozialistischer Wunschvorstellungen, sich diese Kindheit,wohlgemerkt in Westdeutschland, abgespielt hat.Ausschnitte aus bekannten Filmsequenzen, Nachrichtensplitter zu Themen wiedem Vietnamkrieg treffen auf Super8-Aufnahmen aus dem Familienarchiv undMitschnitten diverser Gespräche der inzwischen erwachsenen Geschwisteruntereinander, wie auch Wortmeldungen des Vaters - diese gelungene Mischungaus geschichtlichen Fakten und erlebter (Familien-)Geschichte lassen diesenFilm zu einem Schaufenster der Zeitgeschichte werden - 5 Sterne!
Lenin kam nur bis Lüdenscheid Opinions
Zeitcolorit getroffen .
Eine Dokumentation, die das Zeitcolorit der siebziger/achtziger Jahre im aufgeklärt-kritisch-feministisch-umweltbewegten Teil der westdeutschen Gesellschaft trefflich wiedergibt.
Zeitcolorit getroffen .
Eine Dokumentation, die das Zeitcolorit der siebziger/achtziger Jahre im aufgeklärt-kritisch-feministisch-umweltbewegten Teil der westdeutschen Gesellschaft trefflich wiedergibt.
Cons Review
Naja .
Ein nettes Sittengemälde der Zeit. Es war lustig die alten Aufnahmen zu sehen, so sah Deutschland auch in meiner Kindheit aus. Ich höre und sehe Precht gerne. Aber - was soll das? Precht veröffentlicht einfach gerne.
Ein nettes Sittengemälde der Zeit. Es war lustig die alten Aufnahmen zu sehen, so sah Deutschland auch in meiner Kindheit aus. Ich höre und sehe Precht gerne. Aber - was soll das? Precht veröffentlicht einfach gerne.
Mythos sells.... .
Nach dem Buch, dass ich bereits rezensierte, habe ich mir den Film angesehen, um ein vollständigeres Bild zu bekommen, was Precht dazu treibt, sich im Besitz einer besonderen Kindheit zu wähnen? Das dargestellte Familienleben ist wie jedes ein Unikat. Heute vermarktbar nur, weil1. Precht von den Medien gesponsert wird, wie wenig Andere2. Die ganze Familie Precht, es schon früh verstanden hat sich filmisch in Szene setzen zu lassen. Von wieviel Familien gibt es Fersehaufnahmen aus den 1970er-Jahren?Was das Besondere sein soll blieb jedoch ein Rätsel. Allerdings habe ich nun besser verstanden, warum Precht so enttäuscht von den Linken ist. Er erklärt am Anfang im Film, nicht abrechnen zu wollen, so wie andere. Merkt er garnicht, dass er sich kein bischen unterscheidet von anderen "bitter Enttäuschten" der DDR/DKP/UDSSR? Davon gibts doch zu Genüge: Früher die größten Fahnenschwenker für die DDR und beschimpften Kritiker am angeblichen "Arbeiter- und Bauernstaat"als "Agenten des Verfassungsschutz". Hinterher waren es die "Anderen" die sie reingelegt haben. Oh die Ärmsten.....Nachdem mir Precht von Kollegen empfohlen wurde und die Werbung sich sehr interesant anhörte, bin nun ich der Enttäuschte. Aber wie schrieb jemand sinngemäß zu einem Buch Prechts: Was von Talkshow zu Talkshow gereicht wird, hat selten Niveau.Precht ist durch den Mainstream gerade eine gut zu verkaufende Marke. Also wird produziert und verkauft, was diese Marke hergibt. "Der sieht toll aus und gleichzeitig geistreich", meinte meine Kollegin. Wie er aussieht kann ich nicht sagen, geistreich ist Anders. Wem das schöne Aussehen reicht, dem sei der Film empfohlen...
Nach dem Buch, dass ich bereits rezensierte, habe ich mir den Film angesehen, um ein vollständigeres Bild zu bekommen, was Precht dazu treibt, sich im Besitz einer besonderen Kindheit zu wähnen? Das dargestellte Familienleben ist wie jedes ein Unikat. Heute vermarktbar nur, weil1. Precht von den Medien gesponsert wird, wie wenig Andere2. Die ganze Familie Precht, es schon früh verstanden hat sich filmisch in Szene setzen zu lassen. Von wieviel Familien gibt es Fersehaufnahmen aus den 1970er-Jahren?Was das Besondere sein soll blieb jedoch ein Rätsel. Allerdings habe ich nun besser verstanden, warum Precht so enttäuscht von den Linken ist. Er erklärt am Anfang im Film, nicht abrechnen zu wollen, so wie andere. Merkt er garnicht, dass er sich kein bischen unterscheidet von anderen "bitter Enttäuschten" der DDR/DKP/UDSSR? Davon gibts doch zu Genüge: Früher die größten Fahnenschwenker für die DDR und beschimpften Kritiker am angeblichen "Arbeiter- und Bauernstaat"als "Agenten des Verfassungsschutz". Hinterher waren es die "Anderen" die sie reingelegt haben. Oh die Ärmsten.....Nachdem mir Precht von Kollegen empfohlen wurde und die Werbung sich sehr interesant anhörte, bin nun ich der Enttäuschte. Aber wie schrieb jemand sinngemäß zu einem Buch Prechts: Was von Talkshow zu Talkshow gereicht wird, hat selten Niveau.Precht ist durch den Mainstream gerade eine gut zu verkaufende Marke. Also wird produziert und verkauft, was diese Marke hergibt. "Der sieht toll aus und gleichzeitig geistreich", meinte meine Kollegin. Wie er aussieht kann ich nicht sagen, geistreich ist Anders. Wem das schöne Aussehen reicht, dem sei der Film empfohlen...
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Product Details
EAN : 9783898489669Weight : 1 pounds
Height : 1 inches
Length : 8 inches
Width : 6 inches
Aspect Ratio : 16:9 - 1.77:1
Audience Rating : Freigegeben ab 12 Jahren
Author : Richard D. Precht
Binding : DVD
Format : Dolby
Manufacturer : absolut Medien GmbH
Publisher : absolut Medien GmbH
Region Code : 0
Release Date : 2009-01-30
Running Time : 88
SKU : NU-LBR-00796159
Studio : absolut Medien GmbH
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