Mittwoch, 16. Februar 2011

Ken Burns - the War


Preis : EUR 61,64
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This review is from : Ken Burns - the War [UK Import]
Wie Menschen Krieg erleben .

The War von Ken Burns beginnt frei übersetzt mit den Zeilen, der 2. Weltkrieg wurde an tausenden Schauplätzen ausgefochten, sie alle aufzulisten wäre unmöglich; die Dokumentation erzähle daher seine Geschichte, in dem sie berichte, wie Menschen aus vier kleinen Ortschaften in den USA die Tage des Krieges erlebten.Die Dokumentation erzählt also die Ereignisse aus der Sicht von Amerika und beginnt, nachdem sich die Hoffnung des Durchschnittsamerikaners, sich eventuell aus den Feindseligkeiten herauszuhalten, nach der Bombardierung Pearl Harbors endgültig zerschlugen. Die vier gewählten Ortschaften liegen verteilt über die USA, im Norden als Kleinstadt, im Süden und Osten als War-Boom-Towns und im Westen als Hauptstadt. Das Leben war in allen vieren verschieden, und um heute den weiten Weg, den Amerika gehen musste, zu illustrieren, sei stellvertretend die Episode erwähnt, in der die Ernennung schwarzer Dokarbeiter zum Schweisser in einer Werft in Alabama zu Rassenunruhen führte.Die Dokumentation erzählt von den wichtigsten Kriegsschauplätzen, auf denen Amerikaner, als Einberufene oder Freiwillige, aller Ethnien und Waffengattungen angehörend kämpften und starben oder in Gefangenschaft beinah verhungerten. Sie erzählt aus Sicht des einfachen Soldaten; in Briefen, in denen ein Soldat, die Greuel und das Schreckliche vor Anzio verheimlichte, um eine Mutter nicht zu beunruhigen; in Bildern von ausgemergelten Menschen im Dreck oder stolz vor ihren Maschinen; in Interviews von Beteiligten, einem Flieger, dessen rechte Hand ihren Dienst verweigerte, kurzfristig gelähmt war, nachdem er im Tiefflug einen ganzen Zug Deutscher auf der Flucht mit seinem MGs zerfetzte, seinen Alpträumen und der wiederkehrenden Lähmung noch Jahre danach; in Filmen, kurzen Sequenzen und den damaligen US Wochenschauberichten, die im Kontrast dazu standen, Propaganda eben.Die Dokumentation erzählt vom Krieg, der nach der grossen Depression Arbeitsplätze schaffte und Frauen weiter emanzipierte; vom Krieg, der als Grauen daheim staatfand; eine Mutter, die sich schlicht weigerte, an den Tod ihres Kindes zu glauben; einem Infantristen, der sich auf einmal fragte, was Grausames er mit seiner Einberufung seinen Eltern daheim antat; von schwarzen Soldaten, die für Amerika in den Krieg zogen, um für Recht und Freiheit zu kämpfen, die ihnen zu Hause verweigert wurde. Sie erzählt vom Krieg, der in Schlachten Tugend und Ideale des Einzelnen mal für mal und mehr zerfetzte und Menschen jeder Menschlichkeit beraubte; aber auch von einem Soldaten, der sich, um Kameraden zu retten, auf eine Handgranate warf; und von anderen, die tote oder noch lebendene Feinde ausplünderten, Goldzähne als Kriegsbeute.The War erzählt, wie Menschen Krieg erleben. Darum gültig, hier und jetzt und überall.Wie es war, im Feld draussen? Die Soldaten verwendeten den Begriff:F U B A RFucked Up By All Recognitions.Zusatz: Wie alle Dokus von Ken Burns, perfekt gemacht; Ton, Bild, Schnitt... Ein Stück Zeitgeschichte, leider anders als auf Arte letzthin gesehen bzw. gehört, nur mit englischer Tonspur, aber zumindest mit englischen Untertiteln für Hörgeschädigte.
Ken Burns - the War [UK Import] Reviews
Besser geht es nicht .

Ken Burns und Lynn Novick haben mit dieser Dokumentation einen Meilenstein gesetzt. Es ist ihnen gelungen,ein Ereigniss, das 80 Millionen Menschen in Uniformen zu stecken vermochte und Menschen zu einer gesischtlosen Masse machte, auf die Ebene der Individualität zurück zu holen.Über sechs Jahre lang suchten sie Materialien wie Briefe, Tagebücher, Fotos, Zeitzeugenberichte und Zeitungsausschnitte aber auch überlebende Zeitzeugen aus vier amerikanischen Orten, die stellvertretend für die ganze USA den abstrakten Schrecken des Krieges auf eine persönliche Ebene zurück bringen sollten. Die Wahl viel dabei auf Sacramento, die Hauptstadt Kaliforniens, Luverne, Minnesota, ein kleines Nest im nördlichen mittleren Westen, Mobile, Alabama, einer Hafenstadt am Golf von Mexiko und Waterbury, Connecticut, einer neuenglischen Industriestadt. Diese Städte wurden gewählt, weil sich hier das reichhaltigste Material für die Dokumentation zusammentragen ließ, aber auch, weil sie einen guten Querschnitt durch die amerikansiche Gesellschaft jener Jahre bilden und schließlich, weil die Zeitzeugen besonders interessante und ergreifende Geschichten zu erzählen haben.Diese Dokumentation ist aus mehreren Gründen absolut gelungen. Zunächst zeigt sie, dass der Krieg ein totaler Krieg war, der die gesamte Gesellschaft erfasste und veränderte, der nicht nur die Soldaten in unglaubliche Situationen brachte, sondern auch die Angehörigen in der Heimat in einen permanenten Ausnahmezustand versetzte. Deshalb kommen hier nicht nur "echte" Männer, sondern auch Frauen zu Wort, die als Schwestern, Verlobte, Ehefrauen und Mütter den Krieg ebenso durchlitten, wie ihre Männer, Söhne, Freunde und Verlobte.Darüber hinaus zeigt die Dokumentation völlig ungeschminkt den Rassismus der USA, vor allem im Süden, der auch durch den Krieg nicht unterbrochen oder abgemildert wurde: nach Rasse getrennte Armeeeinheiten, ja Plasmakonserven für Weiße und Schwarze, die anfängliche Weigerung der US-Marines, schwarze Soldaten als Kampftruppen einzusetzen, Widerstand der Arbeiter in den Werften gegen die Anstellung von Schwarzen als Facharbeiter, die Internierung der japanischen Minderheit in den USA, all das wird ausführlich dokumentiert. Und die Dokumentation zeigt auch sehr deutlich, dass auch auf Seiten der US-Army Kriegsverbechen begangen wurden.Vor allem gelingt es den beiden amerikanischen Autoren zu zeigen, dass der Krieg nichts gloreiches hat und für alle Beteiligten, Sieger wie Besiegte, Soldaten wie Angehörige und vor allem eins bedeutet: unendliches Leiden, auch noch 60 Jahre nach Ende der Kampfhandlungen. In den Interviews wird, erfreulicherweise sehr behutsam, aber doch unmissverstädnlich klar, dass die Traumata des Krieges lebenslänglich bleiben.Da es Burns und Novick um die Darstellungen des Alltags von GI Joe und seiner Familien im Krieg geht, und obwohl sich die Dokumentation an der Chronologie der Kapmfhandlungen orientiert, wird auf strategiche und taktische Analysen der militärischen Situation weitgehend verzichtet, berühmte Generäle sind nur Randfiguren und unbedeutende Statisten. Es geht nicht um die Militärgeschiche des Krieges, sondern um seine Sozialgeschichte.Das schwarz-weiße Bildmaterial wurde aus allen möglichen Dokumentationen und Wochenschauen aller am Krieg beteiligter Nationen zusammengetragen. Darunter haben Burns und Novick einen neune Soundtrack gelegt, der seines gleichen sucht. Die Musik für die Dokumentation wurde von Wynton Marsalis komponiert und eingespielt, die Soundingeneure haben minutiös die Geräusche des Krieges nachgebildte. Die Absicht, die Bilder dadurch noch eindrücklicher zu machen, ist ihnen sicherlich gelungen.Gemischt werden die Filmsequenzen vom Krieg mit Fotografien, Standbildern, eine Technik, die Burns auch schon in früheren Dokumentationen angewandt hat, mit Filmsequenzen aus den vier Städten und den Interviews der Überlebenden und ihren Angehörigen. Wo Text von bereits verstorbenen Zeitzeugen zu lesen waren, haben Novick und Burns eine echtes Starensemble gewonnen: unter den Vorlesern finden sich u. a. Tom Hanks und Samuel L. Jackson.Die englische Fassung dieser Dokumentation kann man auch ganz gut sehen, wenn man über geringe Englischkenntnisse verfügt. Das Tempo der Dokumentation und der Bilder ist so, dass man sich einhören und einsehen kann, englische Untertitel helfen dem Non-nativespeaker, die Interviews und den gesprochenen Text zu verstehen. Ein großer Vorteil der englischen Version ist, dass der "regional sound" der einzelnen Sprecher nicht verloren geht, die Dokumentation so ihre Authentizität nicht verliert.Diese Dokunetation zeigt, was Historiker und Produzenten aus historischem Bilmaterial und Zeitzeugeninterviews machen können, wenn sie sich Zeit lassen und nachdenken, bevor sie produzieren. Knoppgeschädigten sei diese Doku wärmstens als Antidot empfohlen.


Product Details

EAN : 5019322307655
MPN : 5019322307655
Brand : SIMPLY HOME ENTERTAINMENT
Weight : 1 pounds
Height : 2 inches
Length : 8 inches
Width : 6 inches
Actor : Ken Burns
Audience Rating : Nicht geprüft
Binding : DVD
Format : Import
Manufacturer : SIMPLY HOME ENTERTAINMENT
Number Of Discs : 6
Publisher : SIMPLY HOME ENTERTAINMENT
Release Date : 2008-10-27
SKU : 626796
Studio : SIMPLY HOME ENTERTAINMENT

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