Preis : EUR 17,39
Der künstlerische Animationsfilm im Deutschland der 20er und 30er Jahre,
Erscheinungsjahr: 2011
INFO-Programm gem. § 14 JuSchG
Gewicht: 140 gr
Von Wegenast, Ulrich
Bildformat: PAL
Sprache / Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 1.0)
Ländercode: Codefree
Die Animationsfilme der Weimarer Republik genießen aufgrund ihrer künstlerischen Experimente bis heute Weltruf. Unter dem Motto »Film als Kunst« (Rudolf Arnheim) entwickelten Walter Ruttmann, Viking Eggeling, Hans Richter, Oskar Fischinger, Rudolf Pfenninger und andere den sogenannten »Absoluten Film« abstrakte Animations-filme, die im Zusammenhang mit der gegenstandslosen Kunst entstanden. Die Innovationen beschränkten sich jedoch nicht nur auf die visuelle Ebene, sondern schlugen sich auch deutlich im Umgang mit Musik und Ton nieder. Auch die Silhouettenfilme einer Lotte Reiniger haben den Animationsfilm der Weimarer Zeit maßgeblich geprägt und eine zeitlose Ästhetik geschaffen. In ihren Filmen hat sie ein eigenes unterhaltsames, kulturgeschichtliches Universum geschaffen. Zwar ist Berthold Bartoschs Film LIDÉE in Frankreich produziert worden, doch wurzeln seine künstlerischen Konzepte in der deutschen Arbeiterbewegung, für die er unter kongenialer Mithilfe des Musikers Arthur Honegger eine einzigartige audiovisuelle Sprache entwickelt hat. ANIMIERTE AVANTGARDE umfasst eine Auswahl von Highlights und Raritäten aus dieser Blütezeit des deutschen Films.
This review is from : Animierte Avantgarde - Der künstlerische Animationsfilm im Deutschland de 20er und 30er Jahre
Schwächster Beitrag der verdienstvollen Reihe .
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Reihe "Geschichte des deutschen Animationsfilms" von absolut Medien ist weltweit nahezu einzigartig und im Animationsbereich durchaus vorbildlich. Größtes Manko ist die Ausrichtung auf den deutschsprachigen Raum (fehlende englische Untertitel).Die DVD "Animierte Avantgarde", die die 20er und frühen 30er Jahre umfasst, ist der bisher enttäuschendste Beitrag. Wer sich im deutschen Animationsfilm etwas auskennt, musste jedoch damit rechnen. Die frühen Jahre zeichnen sich v.a. durch Werbefilme, experimentelle Animation und die Filme von Lotte Reiniger aus. Werbefilme sollen in DVD 6 der Reihe abgehandelt werden. Die Filme von Lotte Reiniger sind bereits in einer vorbildlichen Edition aus dem Hause absolut Medien greifbar. Um eine gewisse Vollständigkeit zu wahren, wurde hier auf Reinigers "Carmen" von 1933 zurückgegriffen, die nun in der identischen Version der Reiniger-Reihe vorliegt.Dasselbe gilt für den Richter-Film "Rhythmus 21" und den Eggeling-Film "Symphonie diagonale", die beide in derselben Fassung auf der DVD "Edition Bauhaus - Medien-Kunst" enthalten sind. Der Ruttmann-Film "Opus 2" ist - mit identischer Musikbegleitung (Joachim Bärenz) - bereits Teil der unverzichtbaren Doppel-DVD der Edition filmmuseum zu Walther Ruttmann. Bei meiner DVD "Animierte Avantgarde" bricht die Musik nach der Hälfte der Spielzeit abrupt ab.Problematisch bei der "Symphonie diagonale" ist die Verwendung der von Hans Richter später gekürzten knapp über 2 min. dauernden Fassung. Wer die längere, knapp 7 min. dauernde, Version besitzen möchte, sollte sich die vom amerikanischen Anbieter Kino international vertriebene unverzichtbare Doppel-DVD "Avant-Garde" anschaffen (inzwischen sind zwei weitere Doppel-DVDs erschienen). Neben vielen anderen experimentellen Filmen der 20er und 30er Jahre ist auch "Rhythmus 21" darauf enthalten. Teilweise problematisch ist die Musikuntermalung der Filme.Ein weiteres Problem der DVD von absolut Medien ist die Ausklammerung der Animationsfilme von Oskar Fischinger.Auf die Standbilder aus "Kreise", die der Vollständigkeit halber als Verlegenheitslösung angeboten werden, hätte ebensogut verzichtet werden können. Die Rechte der Fischinger-Filme liegen offenbar beim Center for Visual Music in Amerika, das auch eine ganz ordentliche Fischinger-DVD auf den Markt gebracht hat (Oskar Fischinger: Ten Films). Sie ist auch in Deutschland erhältlich und von mir wärmstens empfohlen.Die Tendenz der Reihe "Geschichte des deutschen Animationsfilms" zur Übernahme eines Langfilms in die einzelnen Ausgaben hätte in diesem Fall nur mit Lotte Reinigers Abenteuern des Prinzen Achmed befriedigt werden können. Da dieser bereit bei absolut Medien erschienen ist, wurde als Notlösung der von dem aus Böhmen stammenden, in Deutschland tätigen und nach Frankreich ausgewanderten Berthold Bartosch in Paris realisierte Film "L'idee" aufgenommen. Das ist zunächst mal eine prima Sache. Dieser bedeutende Animationsfilm war lange Zeit nur als VHS-Kassette (seit einiger Zeit auch als DVD) der französischen Firma re:voir erhältlich. Ich weiß nicht, wie die Bildqualität der re:voir-Fassung aussieht, jene der deutschen DVD ist jedoch katastrophal. Wer hier eine Alternative sucht, muss zu dem - französischen - Buch "Du praxinoscope au cellulo" greifen. Es enthält einen Überblick über die französische Animationsgeschichte von 1892 bis 1948 und birgt als Zugabe eine DVD mit Filmen aus dieser Zeit (keine deutschen bzw. englischen Untertitel). Neben höchst interessanten Beiträgen ist auch "L'idee" enthalten und zwar in einer sehr viel besseren Bildqualität als sie die deutsche DVD aufweist. Französisch-Kenntnisse sind lediglich in den kurzen Texten zu Beginn des Films vonnöten. Unbedingt anschaffen!Bleiben also die Experimente mit synthetischem Ton von Rudolf Pfenniger. Zwei Beiträge dieser "Tönenden Handschrift" wurden von den Gebrüdern Diehl als Puppenfilme realisiert. Sie sind nicht auf den Diehl-DVDs von Tacker Film enthalten. Als Freund des Animationsfilms möchte ich nicht darauf verzichten, muss aber gestehen, dass ich verstehe, weshalb Pfenniger mit seinen Experimenten letztlich scheiterte. Der synthetische Ton zu den "konservativen" Animationen kann nach einiger Zeit nervtötend wirken. Dies ist nach meinem Empfinden nicht der Fall bei den experimentellen Filmen von Norman McLaren oder den Whitney-Brüdern, die auch mit synthetischem Ton bzw. mit dem direkten Manipulieren der Tonspur arbeiteten.
Schwächster Beitrag der verdienstvollen Reihe .
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Reihe "Geschichte des deutschen Animationsfilms" von absolut Medien ist weltweit nahezu einzigartig und im Animationsbereich durchaus vorbildlich. Größtes Manko ist die Ausrichtung auf den deutschsprachigen Raum (fehlende englische Untertitel).Die DVD "Animierte Avantgarde", die die 20er und frühen 30er Jahre umfasst, ist der bisher enttäuschendste Beitrag. Wer sich im deutschen Animationsfilm etwas auskennt, musste jedoch damit rechnen. Die frühen Jahre zeichnen sich v.a. durch Werbefilme, experimentelle Animation und die Filme von Lotte Reiniger aus. Werbefilme sollen in DVD 6 der Reihe abgehandelt werden. Die Filme von Lotte Reiniger sind bereits in einer vorbildlichen Edition aus dem Hause absolut Medien greifbar. Um eine gewisse Vollständigkeit zu wahren, wurde hier auf Reinigers "Carmen" von 1933 zurückgegriffen, die nun in der identischen Version der Reiniger-Reihe vorliegt.Dasselbe gilt für den Richter-Film "Rhythmus 21" und den Eggeling-Film "Symphonie diagonale", die beide in derselben Fassung auf der DVD "Edition Bauhaus - Medien-Kunst" enthalten sind. Der Ruttmann-Film "Opus 2" ist - mit identischer Musikbegleitung (Joachim Bärenz) - bereits Teil der unverzichtbaren Doppel-DVD der Edition filmmuseum zu Walther Ruttmann. Bei meiner DVD "Animierte Avantgarde" bricht die Musik nach der Hälfte der Spielzeit abrupt ab.Problematisch bei der "Symphonie diagonale" ist die Verwendung der von Hans Richter später gekürzten knapp über 2 min. dauernden Fassung. Wer die längere, knapp 7 min. dauernde, Version besitzen möchte, sollte sich die vom amerikanischen Anbieter Kino international vertriebene unverzichtbare Doppel-DVD "Avant-Garde" anschaffen (inzwischen sind zwei weitere Doppel-DVDs erschienen). Neben vielen anderen experimentellen Filmen der 20er und 30er Jahre ist auch "Rhythmus 21" darauf enthalten. Teilweise problematisch ist die Musikuntermalung der Filme.Ein weiteres Problem der DVD von absolut Medien ist die Ausklammerung der Animationsfilme von Oskar Fischinger.Auf die Standbilder aus "Kreise", die der Vollständigkeit halber als Verlegenheitslösung angeboten werden, hätte ebensogut verzichtet werden können. Die Rechte der Fischinger-Filme liegen offenbar beim Center for Visual Music in Amerika, das auch eine ganz ordentliche Fischinger-DVD auf den Markt gebracht hat (Oskar Fischinger: Ten Films). Sie ist auch in Deutschland erhältlich und von mir wärmstens empfohlen.Die Tendenz der Reihe "Geschichte des deutschen Animationsfilms" zur Übernahme eines Langfilms in die einzelnen Ausgaben hätte in diesem Fall nur mit Lotte Reinigers Abenteuern des Prinzen Achmed befriedigt werden können. Da dieser bereit bei absolut Medien erschienen ist, wurde als Notlösung der von dem aus Böhmen stammenden, in Deutschland tätigen und nach Frankreich ausgewanderten Berthold Bartosch in Paris realisierte Film "L'idee" aufgenommen. Das ist zunächst mal eine prima Sache. Dieser bedeutende Animationsfilm war lange Zeit nur als VHS-Kassette (seit einiger Zeit auch als DVD) der französischen Firma re:voir erhältlich. Ich weiß nicht, wie die Bildqualität der re:voir-Fassung aussieht, jene der deutschen DVD ist jedoch katastrophal. Wer hier eine Alternative sucht, muss zu dem - französischen - Buch "Du praxinoscope au cellulo" greifen. Es enthält einen Überblick über die französische Animationsgeschichte von 1892 bis 1948 und birgt als Zugabe eine DVD mit Filmen aus dieser Zeit (keine deutschen bzw. englischen Untertitel). Neben höchst interessanten Beiträgen ist auch "L'idee" enthalten und zwar in einer sehr viel besseren Bildqualität als sie die deutsche DVD aufweist. Französisch-Kenntnisse sind lediglich in den kurzen Texten zu Beginn des Films vonnöten. Unbedingt anschaffen!Bleiben also die Experimente mit synthetischem Ton von Rudolf Pfenniger. Zwei Beiträge dieser "Tönenden Handschrift" wurden von den Gebrüdern Diehl als Puppenfilme realisiert. Sie sind nicht auf den Diehl-DVDs von Tacker Film enthalten. Als Freund des Animationsfilms möchte ich nicht darauf verzichten, muss aber gestehen, dass ich verstehe, weshalb Pfenniger mit seinen Experimenten letztlich scheiterte. Der synthetische Ton zu den "konservativen" Animationen kann nach einiger Zeit nervtötend wirken. Dies ist nach meinem Empfinden nicht der Fall bei den experimentellen Filmen von Norman McLaren oder den Whitney-Brüdern, die auch mit synthetischem Ton bzw. mit dem direkten Manipulieren der Tonspur arbeiteten.
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Product Details
EAN : 9783898482011Weight : 1 pounds
Height : 1 inches
Length : 8 inches
Width : 6 inches
Aspect Ratio : 4:3 - 1.33:1
Audience Rating : Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Author : Ulrich Wegenast
Binding : DVD
Format : PAL
Manufacturer : absolut Medien GmbH
Publisher : absolut Medien GmbH
Region Code : 0
Release Date : 2011-09-30
Running Time : 68
SKU : LA9783898482011
Studio : absolut Medien GmbH
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