Samstag, 11. Juni 2011

Friedrich II. und der Film - Heiteres und Ernstes aus fünf Jahrzehnten


Preis : EUR 14,90
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This review is from : Friedrich II. und der Film - Heiteres und Ernstes aus fünf Jahrzehnten [2 DVDs]
Nette Zusammenstellung .

Es ist heute kaum noch vorstellbar, was die Fridericus Rex Filme für einen Anklang gefunden haben. Die Kinos waren damals überfüllt wenn Otto Gebühr, einer der bestbezahltesten Schauspieler dieser Zeit, in preußischer Uniform auf dem Kinoplakat abgedruckt war. Wenn ein solcher Film in den Kinos zu sehen war, blieben die Säle in denen Hollywood Filme gezeigt wurden leer. Leider herrscht in den späten Film eine solche nationalsozialistische Stimmung, dass man später mit den Filmen nichts mehr zu tun haben wollte. Wie dieser Filmboom der damaligen Generation noch im Gedächtnis blieb sieht man hier im Bonusfilm "Fridericus Rex - Elfter Teil".Daher finde ich es sehr wichtig, dass diese historischen Kamellen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden um einen geschichtlichen Überblick des deutschen Kinos der 20er/ 30er Jahre zu bekommen.Seltsamerweise sind bisher nur die Filme erschienen die den typischen Nazi-Unterton haben und vollgestopft mit Propaganda sind. ("Fridericus", "Der große König", "Der alte und der junge König")Hier bekommen wir nun endlich einen Film, der Friedrich mal aus einer anderen Sicht zeigt. Schließlich war Friedrich, wie wir alle wissen, nicht nur Feldherr. "Die Tänzerin von Sanssouci" zeigt eine historisch belegte Anekdote um Barbara Campanini die nach dem ersten Schlesischen Krieg von Friedrich nach Preußen geholt wurde, weil dieser auf Anhieb von ihr fasziniert war. Historiker gehen davon aus, dass sie die letzte weibliche Person war, an der Friedrich erotisch interessiert war. In der Zeit danach wurde er dann zum Frauenfeind wie ihn die Welt noch heute kennt.Der Film ist eine Art historische Komödie mit operettenhaften Einlagen. Nicht viel anders als die Johannes Heesters Filme aus der Zeit. Also mehr ein B-Movie. Allerdings kommt kaum Langeweile auf und zum schmunzeln finden sich auch genügend Momente. Besonders eindrucksvoll ist die Szene in der, der Preußenkönig die Barbarina küssen will, aber kurz vor ihren Lippen gestört wird. Diese Szene spiegelt genau die Gestalt Friedrichs. Den Philosophen, der eigentlich nur ein Leben in Luxus führen will, aber stets von Ruhmsucht und Kriegslust abgelenkt wird, bis er sich vollständig den letzten beiden widmet.Kurzum wird hier ein Film gezeigt der den Philosophen von Potsdam zeigt und nicht den Alten Fritz wie im "Großen König". Und um den ganzen Hype um "Fridericus" "Der Choral von Leuthen" und "Der große König" zu verstehen ist es nötig auch die anderen Filme zu kennen, die die andere Seite des Königs zeigen.Die Bild und Tonqualität ist sehr gut für einen Film der so lange in den Archiven schlummerte. Was den Rest der DVD angeht bin ich am zweifeln. "Heiteres und ernstes um den großen König" erschien bereits auf VHS und ist ganz nett gemeint, aber ziemlich überflüssig. Ebenso wie der Aufruf Gebührs zur Spendenaktion fürs Winterhilfswerk oder die Outtakes und der 5 minütige Stummfilm von 1910. Ist zwar nett gemeint, kann ich aber nur als Bonusmaterial durchgehen lassen. Warum wurde stattdessen nicht der Vierteiler von 1922 oder der Zweiteiler von 1927 mit draufgepackt? Man hätte auch das "Flötenkonzert von Sanssouci" mit draufpacken können, der ja bereits auf VHS erschienen ist und ein sensationellerer Erfolg war als beispielsweise "Fridericus". Daher den Stern Abzug.Bleibt nur zu hoffen, dass diese Filme im Friedrich Jahr 2012 auch noch den Weg auf DVD finden. Im Filmmuseum Potsdam werden sie dieses Jahr fast alle gezeigt.Übrigens: Die Barbarina Anekdote war auch Thema des Films "Die Tänzerin Barbarina" (1919) und "Fridericus Rex" (1922).

Cons Review
Vorfreude ist die schönste Freude... .

...leider ist sie hier (fast) die Einzige!Was habe ich mich gefreut: Endlich ein neues "Schätzchen" aus den 30ern und dann das.Ich weiß, 2 Sterne sind ein hartes Urteil, aber es ist einfach so, wenn man einen Film sieht und sofort denkt, hoffentlich kann ich das Ding wieder gut loswerden.Etwas zuvor, ich mag Otto Gebühr und habe die "großen" Filme: "Der große König", "Fridericus" und mit gewissen Abstrichen auch "Der Choral von Leuthen" und sogar die alte VHS "Das Flötenkonzert von Sanssouci" wirklich genossen, wobei sich von selbst versteht, daß ich sehr wohl zwischen Historie und Spielhandlung zu unterscheiden weiß, ich messe die Streifen nicht an ihrem Wahrheitsgehalt als Quasi-Doku, sondern ich will gut unterhalten werden, wobei es enem Film gut tut, wenn er sich wenigstens halbwegs an der historischen Persöhnlichkeit des Königs orientiert.Der Hauptfilm "Die Tänzerin von Sanssouci" gibt in dieser Hinsicht nicht nur nichts her, er ist m.E. mit das Schlechteste, was man Friedrich antun kann: Eine eher mißlungene Komödie mit einfach schauderhaften Operetteneinlagen und einem "Alten Fritz" als Charmeur, der geradezu erotische Qualitäten entwickelt (Preussens Weiberfeind als stürmischer Beinaheliebhaber - ich könnte brechen !).Zwar ist mir durchaus klar, das der Preussenkönig auch mal jung war und wohl auch ein Liebesleben hatte, aber mir ist der alte Zyniker einfach lieber.Nein dieser Film ist ein typisches, altmodisches Singspiel und ein reines Lil Dagover-Stück, in dem Otto Gebühr haltauch mitspielen darf, um etwas historische Tiefe zu vermitteln und darauf pfeif ich! Wenn ich schon Otto Gebühr in seiner Paraderolle sehen darf, dann will ich auch etwas von ihm haben und zwar so wie es dem gängigen Bild entspricht: Diszipliniert, sarkastisch, steif, ironisch, soldatisch und gebildet und -trotz alledem- sehr, sehr beeindruckend, respektabel und schon fast liebenswert; alles andere kann mir gestolen bleiben.Lieber schau ich mir noch 10mal den "Großen König" an (auch wenn er als NS-Durchhalte-Streifen bekrittelt wird) als diesen Schmalz!Nett fand ich dagegen 3 Kurzfilme im Bonusprogramm, ua. einem Interview mit dem großen Carl Heinz Schroth als Friedrich II., worin sich viele Anspielungen auf die Adenauer-Zeit verstecken; sowie zwei Episoden aus 1936, die scheinbar aus den bekannten o.a. Filmen gestrichen wurden.Das Interview mit Dr.Michael Gebühr war nicht so erhellend, wie es hätte sein sollen und die Bildergalerie ist auch nichts dolles.Das Büchlein dagegen finde ich durchaus hilfreich bei der Einordnung des Gezeigten und war informativ und interessant zu lesen.Alles dies ist für eine DVD "Friedrich II. und der Film", die zum großen Jubiläum herauskommt, einfach zu wenig und es ist auch nur eine, nicht wie in der Überschrift angegeben 2.Kurz gesagt, kann man sich,das Teil wenn man sehr auf 30er-Jahre-Filme steht, ruhig mal anschauen, aber zum Kaufen und in die Sammlung stellen, langt es einfach nicht, tut mir leid!


Product Details

EAN : 9783898485494
Weight : 1 pounds
Height : 1 inches
Length : 8 inches
Width : 6 inches
Aspect Ratio : 4:3 - 1.33:1
Audience Rating : Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Author : Guido Altendorf
Binding : DVD
Format : Dolby
Manufacturer : absolut medien GmbH DVD (Alive)
Publisher : absolut medien GmbH DVD (Alive)
Release Date : 2012-01-13
Running Time : 160
SKU : 9783898485494AVAA
Studio : absolut medien GmbH DVD (Alive)

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